den unsauberen Bass ausgebremst. Damit
hinterlässt die Wharfedale leider einen
zwiespältigen Eindruck, der zwischen ihren
homogenen,
strahlkräftigen
Klangfarben
und der etwas trägen, zurückhaltenden
Spielnatur hin und her pendelt. Und so
muss sie sich hinter der tonal nicht unähn-
lichen Focal Chorus 706 V einordnen.
20
50
100 2CO
500
Ik
2k
Jk " 10k 20k
SPRUNGANTW ORT
3
4
T
' V '
'
7
5"
______________ M llllselcunden____________
malen Klang erreicht haben. Nun ist das
Einwinkeln dran. Auch hier testen wirzuerst
das extreme Gegenstück, nämlich die direk-
te Ausrichtung auf den Hörplatz und tasten
uns so immer näher an das Optimum heran.
Steht die Box an der richtigen Stelle, pro-
bieren wir als Nächstes verschiedene Spikes,
Gummifüße und Aluminiumfüße durch, da
sich jede Tuning-Methode anders auswirkt
und so die individuellen Stärken eines
Wandlers betonen oder seine Schwächen ka-
schieren kann. Die überaus präzisen, aber
auch recht kräftigen Modelle von Elac und
Magnat verweilten beim Hörtest auf Alu-
Kegeln, mit denen ihre Abbildung größer
und durchsichtiger wirkte. Die sehr bass-
starke Focal gefiel uns auf Spikes am besten.
So spielte sie disziplinierter und straffer.
Die
kleinen
Lautsprechermodelle
von
Cambridge Audio, Tannoy und Wharfedale
funkionierten übrigens auch sehr gut in
wandnaher Platzierung. Hier klangen sie
deutlich fülliger und größer, ohne aber nen-
nenswert an Genauigkeit zu verlieren. Wenn
es der Platz nicht anders zulässt, geht das so-
gar mit den drei Spitzenmodellen von Can-
ton, Elac und Magnat. Dann aber bitte auf
Spikes und mit Schaumstoffpfropfen in den
Bassreflexöffnungen.
WHARFEDALE ---------------------
EVOLUTIONMO
Paar ab €600
Maße: 23 x 38 x 34 cm (BxHxT)
Garantie: 5 Jahre
Vertrieb: 1AD, Tel.: 02161/617830
www.iad-deutschland.de
Generell schlummern in der EvolutionMO
die Gene eines ansprechenden, farbkräfti-
gen Lautsprechers. Leider mindert der et-
was träge Bass das Gesamtergebnis.
LABOR
Der Frequenzgang verläuft etwas wellig, ist
aber an sich linear. Im Bass reicht die Evo-
lution2-! 0 bis 70 Hertz hinab. Unterste und
oberste Lagen sind jeweils etwas betont.
Die Impedanz ist unauffällig, die Sprung-
antwort verweist auf ein sehr gutes Timing,
das jedoch in der Praxis aufgrund des Un-
definierten Basses nicht punkten kann. Der
Wirkungsgrad beträgt knapp 85 Dezibel.
GUT
F A Z IT —
Der Hörtest förderte eine klare Rang-
ordnung zutage
G
enerell lässt sich zusam m enfassen,
d a ss sich auch die günstigen Kom -
paktboxen klanglich auf ein aku stisch es
Ideal zubew egen, herstellersp ezifisch e
Prägu n ge n sind fo lglich kaum mehr
au szu m ach e n . D as S ch lu s s lic h t bildet
die b issige J BL, mit Abstand gefolgt von
der mitunter trägen W harfedale und der
betont b a ssig e n Focal. Im M ittelfeld
gehen M ordaunt Short, Tannoy und
Cam brige A u dio am ehesten je w e ils
eigen e W e ge, w ährend sich die drei
Sp itzenm odelle von Canton, M agnat
und Elac w ied e r seh r dicht gruppieren
und je w e ils nur in N uancen und Details
unterscheiden. Canton nimmt dabei die
Rolle d es neutralen B e o b ach te rs ein,
w ährend Elac und M agnat sich mit noch
b esserer Farbgebung und einem Hauch
M ehr
an
Dynam ik,
Sp ie lsp a ß
und
Lebendigkeit an die Spitze setzen.
Service:
Raumakustik
Auf einen gesunden M ix von Absorption,
Diffusion und Reflexion kommt es an
D
er Hörraum hat enormen Einfluss auf
den Klang. Wann immer eine Schallw el-
le auf eine Fläche trifft, wird sie nach dem
simplen Prinzip „Einfallsw inkel gleich Aus-
fallsw in ker reflektiert. Daraus ergeben sich
komplexe Reflexionsmuster, die Frequenz-
beionungen oder Auslöschungen verursa-
chen, w as sich in tonalen Verfärbungen be-
merkbar macht. Zudem gehen durch die
Überdeckungseffekte Timing und Präzision
verloren. Die M usik wirkt dann fad und leb-
los. Um dem entgegenzuwirken sollte man
unbedingt darauf achten, dass der Direkt-
schall den Hörplatz deutlich vor den Refle-
xionen erreicht. Am besten stellt man die
Anlage an einer breiten Seite des Raums
auf. W ie man in Grafik 2 erkennt, sind die Re-
flexionsw ege so deutlich länger, als wenn
man in die Länge spielt (1). Der gleichzeitig
auftretende Verlust, die Absorption, ist ma-
terialabhängig.
Eine
glatte
Glas-
oder
W andfläche wirft nahezu alle Frequenzen
zurück, ein schw erer Vorhang schluckt da-
gegen Mittel- und Hochton-, eine Gardine
nur Hochtonenergie. Da sich dieser Effekt
nicht vollständig vermeiden lässt, sollte man
immerhin auf einen guten Materialmix im
Raum achten. Neben Teppichen und Gardi-
nen helfen besonders Bücherregale oder
feingliedrige Pflanzen. Beides sorgt durch
seine „chaotischen" Strukturen für eine
gleichm äßige Schallverteilung. Der Raum -
klang wird natürlicher und homogener.
272009 STEREO HIFI-SPARBUCH 115
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